1872, Briefe 183–286
276a. An die Lese- und Redehalle der deutschen Studenten in Prag
<Basel, November/Dezember 1872>
Geehrte Herren
es ist mir ein Vergnügen, Ihnen durch Übersendung meines Buches einen Wunsch zu erfüllen; wenn ich Ihnen aber mein Handexemplar sende, so bitte ich hierin zunächst nur meine Verlegenheit zu erkennen; ich kann kein neues Exemplar mehr von meinem Verleger erhalten, weil er keins mehr hat. —
Zugleich empfehle ich Ihnen eine ausgezeichnete Streitschrift, die durch mein Buch hervorgerufen ist „Afterphilologie. Sendschreiben eines Philologen (Prof Dr. Rohde an der Universität Kiel) an Richard Wagner. Leipzig E. W. Fritzsch. Von einer separat gedruckten eingehenden Anzeige meines Buches, die zuerst in der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung erschienen ist, lege ich vier Exemplare bei.
Endlich mache ich Sie noch auf einen offenen Brief Richard Wagner’s an mich aufmerksam, ebenfalls in der Norddeutsch. Allg. Z., vom 23. Juni dieses Jahres, zu finden.
Eine französische Übersetzung wird bald erscheinen. —
Es wird zuletzt erlaubt sein, meine geehrten Herren, den Wunsch recht von Herzen auszusprechen, daß mein Buch auch bei Ihnen dahin wirken möge, die Begeisterung für wahrhaft deutsche Bestrebungen, in Kunst und Wissenschaft, zu mehren und zu stärken.
Mit Hochachtung
der Ihrige
Dr Fr Nietzsche
Prof o. in Basel.