1872, Briefe 183–286
222. An Franziska und Elisabeth Nietzsche in Naumburg
<Basel, 24. Mai 1872>
Meine liebe Mutter, meine liebe Schwester, hier bin ich wieder in Basel und denke sofort daran, Euch dies anzuzeigen, um so schnell wie möglich nun die Freude der Ankunft meiner Schwester zu haben. Zugleich danke ich herzlich für die schöne Benachrichtigung, daß, auch Du, meine liebe Mutter, auf einige Zeit in diesem Jahre unser lieber Gast sein willst.
Überhaupt habt Ihr mir durch die trefflichen Besorgungen und den ausführlichen nach Bayreuth geschickten Brief vielerlei Gutes und Liebes erzeigt. Alles ist recht. Vielleicht erzählt Euch Gustav K<rug> etwas von mir: Ich selbst bin einstweilen noch stumm, über das Erlebte! — Schon ist ein Brief mit einer Einladung eingelaufen, die auch Dir bereits, liebe Lisbeth, gilt. Zu Turneysens Gemuseus, die Du noch nicht kennst.
Wenn mein Eifer, schnell zu schreiben macht daß Ihr gar nichts lesen könnt, so ist dies schon recht. Denn nur meinen Eifer sollt Ihr spüren, sonst habe ich eben nichts zu sagen als
auf Wiedersehn!
Fritz
Bringe mir das schön gebundene Exemplar der Geburt der Tragödie mit.