1881, Briefe 74–184
82. An Franziska und Elisabeth Nietzsche in Naumburg (Postkarte)
<Genua, 13. Februar 1881>
Von Euch Beiden, meine Lieben, habe ich so schöne ausführliche Nachrichten — und ich selber lasse so lange auf Nachricht warten! Vor Allem: wir haben den Winter hinter uns! Er hat gerade 30 Tage gedauert. Vom 31 Januar an ist es sehr angenehm, ich liege fast täglich ein paar Stunden am Meere. Von Hrn. Köselitz ließ ich mir Nachricht über Frau v. W<öhrmann> geben: sie will nicht nach Corfu. Die Einen sagen, sie leide an der Lunge, Andre nennen ein andres Leiden. Ein mir bekannter Maler malt ihr Töchterchen. — Wie lange bleibt sie in Venedig? Schreibt es mir doch. Jetzt ist Fürst Liechtenstein dort, er hat auch Hrn. Köselitz seinen Besuch gemacht, Gersdorff ist auch noch dort. — Liebe Lisbeth, zum Lesen in Gesellschaft empfehle ich Voltaire’s Mahomet, von Goethe übersetzt (in allen Goethe-Ausgaben) Daß Frau von Sévigné eingeschlagen hat, hörte ich mit großem Vergnügen, ja, ich wartete darauf, es zu hören. Nehmt, meine Inniggeliebten, die herzlichen und dankbaren Grüße
Genaue Adresse, nicht wie das letzte Mal!
Eures F.