1869, Briefe 1–633
52. An Sophie Ritschl in Leipzig
Tribschen bei Luzern, am Morgen des ersten Weihnachtstages 1869.
Verehrteste Frau Geheimräthin,
hier etwas für die Weihnachtszeit, das soll heissen: etwas zur Erheiterung. Nämlich meine Antrittsrede in Basel, in einer durchaus nichtöffentlichen Form, die, wie mir jetzt scheint, sehr lächerlich ausgefallen ist, weil sie so gar ernsthaft gemeint war.
Wollen Sie sie lesen und es gefällt Ihnen manches und vieles nicht, so nehmen Sie nur immer an, wohlwollend, dass ich gerade das, was Ihnen missfällt, bei dem öffentlichen Vortrage mit Grazie weggelassen habe.
Und so sind Sie denn unter dem auf S. 4 erwähnten „allerschönsten Publikum“, mit Ihrer gütigen Erlaubniss, ebenfalls mit eingeschlossen.
Doch fürchte ich mich vor Ihrem Herrn Gemahl, meinem gestrengen Lehrer und Meister und bitte Sie, jene Rede womöglich vor ihm zu secretiren.
Don Quixote
aus Basel.