1869, Briefe 1–633
13. An Franziska Nietzsche in Naumburg
<Basel, erste Julihälfte 1869>
Liebe Mutter,
habe doch die Güte, eiligst in meinem Namen für Lisbeth’s Geburtstag den gewünschten Operngucker, von möglichster Güte und nicht billig, einzukaufen. Nützlich ist er unter allen Umständen, nämlich auf Reisen: so daß ich ebenfalls genöthigt bin, mir bald einen zuzulegen. Den Bädeker (das heißt doch nur für die Schweiz?) halte ich für ungeeignet, weil ich ihn selbst besitzen muß und Ihr doch nur mit mir die Reise machen werdet.
Ich hatte eigentlich die Absicht, verschiedene kleine Sachen Lisbeth an diesem Tage zuzuschicken: aber nach dem Du mir schriebst, daß der Tag der Leipziger Verhältnisse halber ignoriert werden soll, habe ich den Gedanken aufgegeben. Kannst Du nun nicht ein paar hübsche Kleinigkeiten von mir und in meinem Namen dazulegen?
Ich schicke noch mit eine Photographie von Richard Wagner, die mir sehr werth ist, da er sie mir selbst geschenkt hat und sie nicht käuflich zu haben ist. Außerdem ist sie äußerst treffend.
Mit herzlichem Gruße und der Bitte, alles in meinem Sinne (d. h. etwas kostspielig) auszuführen.
Fritz.