1874, Briefe 339–411
389. An Ernst Schmeitzner in Schloßchemnitz
Basel. <15. September 1874>Dienstag Morgen.
Geehrtester Herr,
das wäre freilich schlimm, wenn ich meine Bogen so schlecht corrigirte. Aber glücklicherweise liegt hier ein Mißverständniß zu Grunde. Denn ich hatte bis jetzt den Bogen noch gar nicht corrigirt, vielmehr ist das, was Sie vor sich gehabt haben, die erste Correktur, welche von Naumann besorgt wird; dagegen habe ich meine Correktur eben gestern Abend fortgeschickt — und in derselben sind alle die Dinge, an denen Sie Anstoß nehmen, beseitigt. Offenbar wird der Bogen nach der ersten Correktur Ihnen und mir zugleich zugesandt. — Ich hoffe, wie Sie, auf einen völlig fehlerfreien Druck. —
Nun habe ich Ihnen noch für Ihre neulichen brieflichen Mittheilungen bestens zu danken. Was Freiexemplare anbetrifft, so habe ich bisher von Herrn Fritzsch 25 bekommen; ist Ihnen diese Zahl recht und billig? — Ich bin ganz einverstanden, wenn Sie Sich der Anweisung auf Wechsel bedienen. — In Hinsicht einer möglichst vortheilhaften Bekanntmachung durch Inserate erlaube ich mir später einen Vorschlag; heute fehlt es mir an Zeit. Es kommt nicht sowohl auf viele Inserate, sondern auf eine recht überlegte Auswahl von Zeitschriften an; so scheint mir. Die Namen von solchen ein andermal, wie gesagt. Heute meine Empfehlung und den Wunsch, daß das Ziel bis zum ersten Oktober erreicht würde; an mir soll es nicht fehlen.
Ergebenst der
Ihrige
Dr F. Nietzsche.