1875, Briefe 412–495
426. An Ernst Schmeitzner in Schloßchemnitz
Basel den 10 Februar 1875.
Geehrtester Herr Verleger,
um Ihre freundliche Zusendung der revue critique wenigstens mit etwas zu vergelten, theile ich Ihnen mit, dass „Schopenhauer als Erzieher“ inzwischen in’s Französische übersetzt ist und dass bereits vorläufige Schritte geschehen sind, um einen Pariser Verleger zu finden. Zur rechten Zeit wird derselbe sich dann mit Ihnen zu verständigen haben.
Die „Kritik“ muss wohl eher von einem französischen Kellner sein als von einem französischen Gelehrten.
Die erwähnte Übersetzung ist von einer sehr gescheuten Elsasserin gemacht, von Frau Baumgartner-Köchlin.
Ich möchte gerne einmal wissen, ob Sie eine gute Aussicht haben, diese dritte Unzeitgemässe zu verkaufen.
Privatim ist mir viel darüber geschrieben worden.
Leider bin ich diesen Winter etwas sehr im Gedränge von Arbeiten, doch hoffe ich Ihnen in der ersten Hälfte des Sommers etwas schicken zu können. Vorausgesetzt natürlich, dass Sie es mögen.
Leben Sie wohl, geehrtester Herr.
Ihr ergebener
Dr Friedrich Nietzsche
Herr Prof. Overbeck empfiehlt sich Ihnen.
Ich lege den Brief jenes Redakteurs bei, dessen Adresse ich Ihnen noch schuldig bin.