1876, Briefe 496–584
511. An Franziska Nietzsche in Basel (Postkarte)
<Veytaux, 25. März 1876>
Vielleicht mein letzter Gruss an Dich vor Deiner Abreise? Leider hast Du den winterlichsten aller Baseler Winter erlebt, und wenig Erfreuliches dazu! Ein andermal soll’s besser werden. Inzwischen nimm den herzlichsten Dank für Besuch, Hülfe, Besorgniss und Bemühung aller Art! — Mir geht es im Ganzen besser, das schlechte Wetter treibt in’s Zimmer, das kalte Zimmer treibt in’s Freie, so dass ich täglich doch 5—6 Stunden spazierengehe. Völliger Winter oder Regen mit Koth ist der einzige Wechsel. Ich bleibe aber, so lange es geht; es bekommt mir gut. In Basel ist 1) mein Bett zu warm; 2) ich vermisse sehr den Besitz eines grossen Plaids. 3) hast Du Frau Baumgartner besucht? 4) ich freue mich, wenn die Universität verlegt wird. 5) sind die Bücher an die Buchhändler besorgt? (Strauss will ich nicht) Sendet mir doch noch die dicke alte Hose. Mit den besten Wünschen und für die Briefe dankend.
Euer F.