1861, Briefe 202–291
278. An Franziska Nietzsche in Naumburg
<Pforta, Ende September 1861>
Liebe Mutter!
Ich freue mich sehr, daß nun mein ganzes Examen glücklich überstanden ist. Nun ist beinahe alles vorüber, morgen Censur, Sonnabend Versetzung. — Wie seid ihr denn gestern zurück gekommen, ich habe noch gar nichts davon gehört. Es wird dir doch gut bekommen sein? Schade, daß wir uns gar nicht so hübsch unterhalten konnten, da der Regen so dazwischen kam. Nächsten Mittwoch also werde ich nach Naumburg kommen; um 1 Uhr erwarte mich nur. Da werde ich euch auch meinen Wunschzettel mitbringen. Ich bin sehr froh, daß ich wieder eine Klasse überstanden habe. Das ist wirklich nichts Kleines.
Lisbeth will, glaub ich, auch schreiben. Nun leb recht wohl, liebe Mamma und fühle dich nicht so ganz einsam, wenn wir fort sind!
Dein FWN.