1861, Briefe 202–291
272. An Franziska Nietzsche in Naumburg
<Pforta, Mitte September 1861>
Liebe Mutter!
Ich bin jetzt nun mitten in Examenarbeiten drinn und bitte dich, mir ja morgen den Masius, deutsches Lesebuch zu senden. Aber ja nicht später, da morgen Abend unsre deutsche Arbeit schon abgegeben wird. Ich freue mich sehr darauf, daß Lisbeth nach Pforta kommt. Wo wollen wir uns denn nächsten Sonntag sehn? Es war vorigen Sonntag sehr hübsch, aber viel gesprochen haben wir uns nicht. — Heute sende ich schmutzige Wäsche, was ich habe, sende mir die Handtücher mit, vielleicht auch Pflaumen, die doch jetzt recht billig für euch sind; ich würde mich sehr freuen, wenn ich einmal eine Sendung empfange. — Wenn nur erst die Michaelistage da sind! Aber das ist noch eine lange, langweilige Zeit.
Nun lebt schön wohl! Grüß Lisbeth vielmal.
Dein FWN.
Die Wäsche folgt erst morgen, da ich Abhaltung am Einpacken hatte.