1861, Briefe 202–291
256. An Franziska Nietzsche in Naumburg
<Pforta, 19. August 1861>
Liebe Mutter.
Heute kann ich Dir die weißen Hosen noch nicht schicken; es ist noch zu warm. Ich werde sie etwa Mittwoch in der Schachtel besonders senden. —
Gestern war es wunderhübsch; ich war ganz erstaunt, so viel Verwandte und Bekannte wiederzusehn und zu sprechen. Das war wirklich ein sonderbares Zusammentreffen. —
Für den Kirschkuchen danke ich recht schön; er schmeckte sehr gut.—
Prof. Buddensieg hat die Nacht etwas besser geschlafen; heute Vormittag war es schlimmer als je; Rudolf sagte mir um 7, er wüßse nicht, ob er noch lebe; der Dokter habe gesagt, es gehe sehr schlimm. — Bis um 2 Uhr ist noch nichts von Entscheidung eingetreten. — Es ist sehr traurig!
Lebe recht wohl, schreibt mir recht bald! Ich denke doch, daß ich Krämer noch einmal sehn werde. Viele Grüße an Lisbeth!
Dein Fritz.