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1880, Briefe 1–73
69. An Elisabeth Nietzsche in Naumburg (Postkarte)
<Genua, 5. Dezember 1880>
Meine liebe Lisbeth, unsre Nachrichten haben sich gekreuzt, ich gehe alle Wochen einmal zur Post. Gehen! Ja gegangen wird viel! Auch gestiegen! Denn ich habe, um in mein Dachstübchen zu kommen, im Hause 164 Stufen zu steigen, und das Haus selber liegt sehr hoch, in einer steilen Pallast-Straße, die wegen ihrer Steilheit und weil sie auf eine große Treppe ausläuft, sehr still ist und etwas Gras zwischen den Steinen hat. — Meine Gesundheit ist in einer abscheulichen Unordnung, auch der Magen. Aber die Luft des Meeres thut mir unsäglich wohl. Verrathet meine Einsiedelei nicht. Geduld! Wie oft denke ich an Eure Güte vom Herbste! Euer F.