1880, Briefe 1–73
34. An Louis Kelterborn in Basel (Postkarte)
<Venedig, 27. Juni 1880>
Das waren gute und erfreuliche Worte, die Sie an mich richteten, lieber Herr Doktor, und die Stimmung Ihres Briefes gieng auf mich über und ließ mich Ihrer und Basels sehr herzlich und dankbar gedenken. Gar zu gern möchte ich Ihnen das gewünschte musikal<ische> Unthier (welches unverdientermaßen Ihre Mitempfindung erregt hat) senden, aber ich weiß gar nicht, in welchem Walde es jetzt haust, mein Abschied von Basel hat mein Hab und Gut für mich ganz unhablich gemacht; dies ist in Zürich und jenes in Naumburg, und in Kisten vernagelt, die nicht von mir gepackt sind, so daß ich nicht weiß, was drin ist. Später also, lieber Freund! — Inzwischen bleiben Sie, was Sie waren, in gutem Muthe und im Vorwärtsstreben sich selber treu. —
Der Antheil des ausgezeichneten Malers Hr. Br<ünner> ehrt mich sehr: ihm und ebenso Hrn. Huber meinen ergebensten Gruß.
Dr F.N.