1879, Briefe 790–922
890. An Ernst Schmeitzner in Chemnitz
Naumburg a/Saale 5 October 1879.Per adr. Frau Pastor N.
Werther Herr Verleger,
im Frühjahre fragten Sie bei mir an, ob es am Jahres-Ausgange 5 ein M<anu>sc<ript> geben werde: Sie fügten Fragezeichen und Ausrufezeichen hinzu — und heute thue ich dasselbe, wo ich Ihnen melde, daß es ein Msc. giebt —
? ! ich glaube es selber kaum.
Fragen Sie den einzig Mitwissenden und Mithelfenden, unsern Freund Köselitz, was er von dem Msc. hält; ich selber erzähle Ihnen mündlich, wie ein so schwer Lebender und unsäglich Gequälter als ich bin es zu Stande gebracht hat — vorausgesetzt, daß ich Sie Ende des Monates in Leipzig treffen kann. Dort übergebe ich Ihnen das druckfertige Msc. — falls Sie es haben wollen! Darüber ersuche ich Sie um ein paar briefliche Worte.
Der Titel ist (— und aus dem Titel erklärt sich alles, was ich als Bedingungen meinerseits auszumachen hätte)
Der Wanderer und sein Schatten.*
Zweiter und letzter Nachtrag
zu der früher
erschienenen Gedankensammlung
„Menschliches Allzumenschliches
Ein Buch für freie Geister“
Von
F N.
Mit ergebenstem Gruße Dr Nietzsche
Umfang des Buches gleich dem letztgedruckten „Anhange“.
Stillschweigen dringend erbeten!