1877, Briefe 585–674
647. An Franziska Nietzsche in Naumburg (Postkarte)
<Rosenlauibad, 10. August 1877>
Herzl<ichen> Dank, ja wer so unterhalt<ende> Briefe schreiben kann! Oder dürfte! Denn die Augen sind schlechter, immer schlechter. Die Salbe ist nichts für mich (ich habe sie versucht), ganz anders Leidenden mag sie gut sein (mein Auge ist ja gesund, nur der Augennerv leidend, in Verbindung mit allen benachbarten Nerven) Freitag lag ich zu Bette. Im Ganzen thut mir aber das Hochgebirge sehr wohl. Besuch eines Arztes und seiner Frau auf 4 Tage. Dann Besuch von Prof. Monod und Olga. Dann sehr angenehme Beziehungen zu einem englischen Gelehrten. Dann war der Kaiser von Brasilien mit 17 Mann Gefolge hier im Hause. Es ist immer ganz voll. (v. Seydlitz mit Frau hat seinen Besuch angekündigt. Auch ein Freund Lipiner’s war hier, Hr. Vohsen aus Mainz. Mag es Dir recht, recht gut gehen!
Dein F