1878, Briefe 675–789a
788. An Franziska und Elisabeth Nietzsche in Naumburg (Postkarte)
<Basel, 31. Dezember 1878>
Nun, meine Lieben, voran in’s neue Jahr guten Muths und mit Geduld, so sage ich Euch und mir „schon Schlimme<re>s hat man überstanden“. In summa: ich halte es immer noch aus, so haltet es auch treulich mit mir aus: denn ein Kranker macht wenig Freude und viel Noth. —
Das Ritschl-Buch ist nicht eingetroffen. — Gestern war Ad<olf> Baumgartner bei mir, er pries jenen schönen Naumburger Tag ganz außerordentlich. — Wir haben Thauwetter. Mein Befinden immer noch schwankend. Morgen erwarte ich wieder den Anfall.
Die „Plätzchen“ sind wieder sehr gut. Und die Wurst bewundernswerth.
Freund Rée schrieb, es geht immer schlecht. Die galvanische Kur ohne Erfolg bei seinem Nerven-Unterleibsleiden. Auch Rohde schrieb gut und zufrieden. — Verreisen kann ich nicht.
Freitag geht es wieder los. — Die Geschichte mit Ernst betrübt mich (er soll mit einem ältern vertrauensvollen Arzte sprechen: in seinem Alter sehr nöthig.
Denkt meiner in Liebe, wie ich Eurer gedenke F N.