1878, Briefe 675–789a
778. An Franziska und Elisabeth Nietzsche in Naumburg (Postkarte)
<Basel, 7. Dezember 1878>
So trifft es sich schön: heute Morgen kamen Eure guten Worte und Wünsche, und nun mache ich den Bericht der Woche. Dienstag und Mittwoch waren es diesmal: sehr böse! — Dazu hatte ich einen schlimmen Finger seit 2 Wochen, (wie Deiner im Herbst, meine gute Mutter); bei Glatteis bin ich nun noch auf ihn gefallen, und muß deshalb täglich in’s Hospital, wo ein Verband angelegt wird (Es kann immer noch einige Wochen dauern. Viel Schmerz.) — Jetzt ist Kälte. Meine Wohnung ist gut warm. Vorlesungen nach wie vor meine geistige Ressource. Sonntag Nachmittag hat mir Overbeck vorgelesen. Mit Baden ist es noch nicht sicher, es graut mir fortzugehen. Der ganze Train ist nun einmal im Gange und doch besser als den letzten Winter (in Bezug auf Gesundheit, scheint mir.)
Wollt Ihr noch einen Bücherwunsch hören? „Doehler, Geschichte der römischen Kaiser nach Domitian (die vor Domitian habe ich schon) (es geht mit Hadrian los) Halle, Waisenhaus-buchhandl<ung> (aus dem Französischen.)“ ungebunden wegen des Band I
Herzlichsten Gruß und Dank, auch für die Plätzchen
Euer F.
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