1858, Briefe 17–46
39. An Franziska Nietzsche in Naumburg
<Pforta, 29. November 1858>
Liebe Mamma!
Damit du doch Montag einen Brief von mir bekommst, schreibe ich dir noch gleich. Ich bin gestern noch glücklich angekommen, obgleich ich recht laufen mußte und es wäre mir doch viel lieber wenn ihr nach Almrich oder wenigstens zu den Tanten kämmt. Wilhelm habe ich gleich Sonntag Abend geschrieben. Ich bin nun mit meinen Wünschen ziemlich fest und bestimmt. Sie sind folgende:
1. Requiem von Mozart
2. Jahreszeiten von Haydn (bei
Leo in Berlin)
3. Münchhausen von Immermann.
2 Octavbücher für meine Biographie.
Wach<s>stock, Nüsse, Stollen usw.
15 Sgr.
27 Sgr.
1 Thl.
Es kommen vielleicht noch einige kleine hinzu. — Sag’s nur den Tanten und Tante Rosalie und den lieben Großeltern. Es sind alles sehr liebe Wünsche. Noch drei und einhalb Woche — — dann wollen wir sehen. — — — — —
Nun lebe wohl, liebe Mamma schicke mir recht bald etwas und schreibe mir und besuche mich auch und vergiß nicht
Deinen Fritz.
Nietzsche.